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Die Sache mit dem Selbstwert

Die Sache mit dem Selbstwert

Für viele Menschen ist es ganz normal über ihre Mitmenschen zu urteilen, sie zu bewerten. Irgendwie tut es auch ganz gut. – Ist dem tatsächlich so?

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Sie auch eine innere Stimme haben, die Sie in ihrem Tun kommentiert? Hören Sie einmal ganz genau zu.

  • Es gibt soviel schlechte Autofahrer?
  • Oh je, sind diese Menschen aber auch dumm.
  • Na ja, so kriegt die nie ihren Job hin.
  • Man, was bin ich aber auch für ein Trottel.
  • Bin ich blöd.
  • Meine Nachbarn sind unglaublich unfreundlich.
  • Ich würde mir ja auch sowas anziehen, wenn ich nicht so dick wäre.
  • Niemand fragt mich nach meiner Meinung.
  • Das ist die hässlichste Frisur, die ich je gesehen habe.
  • Ich hasse die Art, wie er lacht.

Innerer Dialog

Hört sich Ihr innerer Dialog so oder so ähnlich an? Kennen Sie die innere Stimme in Ihnen, die ständig kommentiert? Betrachten Sie die Welt aus einer kritischen Perspektive?
Sind Sie ständig dabei Urteile zu fällen? Sind Sie vielleicht selbstgerecht? Die meisten Menschen sind daran gewöhnt, zu kritisieren und zu urteilen. Das fällt ihnen gar nicht auf; geschweige denn, sie hinterfragen sich dabei. Besonders schwierig ist, dieses Verhalten, diese Angewohnheit zu durchbrechen.

Es ist jedoch ein dringendes Problem, an dem jeder Mensch arbeiten sollte. Es macht das Leben mit anderen Menschen, im Kleinen wie im Großen leichter und konfliktfreier.

Kein Mensch wird in der Lage sein, sich selbst zu lieben, solange er nicht das Bedürfnis überwunden hat, andere aufzuhören, zu kritisieren, zu bewerten.

Als kleines Kind waren Sie frei und unbeschwert, offen und frei für das Leben. Voller Staunen begegneten Sie der Welt. Solange Ihnen niemand Schaden zuführte, Ihnen Angst einjagte, akzeptieren Sie das Leben, so wie es war. Später, als Sie älter wurden, fingen Sie an, Meinungen anderer Menschen zu übernehmen und sie sich zu Eigen zu machen. Sie lernten, wie man kritisiert.

Übung: Kritik und Vorurteile überwinden

Ich schlage Ihnen eine Übung vor. Nehmen Sie ein Blatt Papier und einen Stift und schreiben Ihre Antworten auf folgende Fragen auf:

  1. Welches Verhaltensmuster war dominant in meiner Familie?
  2. Was haben Sie von Ihrer Mutter über Kritik gelernt?
  3. Was pflegte Ihrer Mutter zu kritisieren?
  4. Wurden Sie kritisiert? Wenn ja, weswegen?
  5. Pflegte Ihr Vater andere zu verurteilen?
  6. War er sehr selbstkritisch?
  7. Wie hat Ihr Vater über Sie geurteilt?
  8. War es in Ihrer Familie üblich, sich gegenseitig zu kritisieren? Wie und wann geschah das?
  9. Erinnern Sie sich, bei welchem Anlass Sie zum ersten Mal kritisiert wurden?
  10. Wie hat Ihre Familie über die Nachbarn geurteilt?
  11. Hatten Sie in der Schule liebevolle, Sie fördernde Lehrer? Oder hielten sie Ihnen stets Ihre Mängel vor? Was genau haben sie zu Ihnen gesagt?
  12. Erkennen Sie jetzt allmählich, von wem Sie dieses Verhaltensmuster übernommen haben könnten?
  13. Wer war in Ihrer Kindheit der kritischste Mensch?

Zusammenfassung

Kritik verkümmert unseren Geist. Sie bestärkt uns in unserem Glauben, dass wir „nicht genug“ sind. Das bringt ganz gewiss nicht das Beste in uns zum Vorschein.

Sie werden nun mehr Klarheit erhalten, woher Ihr kritisieren und verurteilen herrührt. Das bringt Ihnen Klarheit und damit können Sie nun beginnen, etwas zu verändern.

Ich wünsche Ihnen dabei viel Geduld und Erfolg.

Herzlichst Ihre Claudia Mächtle